Projekte Hauser Kapelle
Hauser Kapelle
Die Kapelle wurde nach dem Erwerb der Burg „Haus zum Haus“ im Jahre 1685 durch Philipp Wilhelm, Freiherr von Zweifel, und seiner Frau Maria Luise, Freiin von Loe zu Wissen, errichtet, da sich auf der Burg keine Kapelle mehr befand. Ihr Allianzwappen ziert bis heute den Giebel der Kapelle, wobei von Zweifel durch den springenden Hirsch und von Loe durch gekreuzte Kesselhaken dargestellt werden – flankiert durch zwei aufsteigende Löwen und gekrönt durch eine Freiherrenkrone. Die Kapelle wurde als Barockkapelle mit halbrundem Chor, Glockentürmchen und Kreuz auf dem
abgewalmten Dach erbaut. Laut einer Legende soll die Kapelle nach einem starken Hochwasser der Anger, bei der die Burg beinahe sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, als Dank für die Errettung vor den Fluten hier oben auf dem Hügel errichtet worden sein.
Im Jahre 1781 wurde die Kapelle in einer Urkunde als „Hauser Kreuzkapelle“ erwähnt und trug schon seit der Erbauung diesen Namen. Somit wird sich in der Kapelle zumindest ein Altar mit Kreuz befunden haben. Bis 1880 wurden zweimal im Jahr hier noch Gottesdienste abgehalten und zwar zu Fronleichnam und am 3. Sonntag nach Pfingsten (Ratinger Kirmes). Eine weitere Rheinische Tradition war der „Weg der sieben Fußfälle“, der an Kreuzen durchgeführt wurde, die außerhalb der Stadtbefestigung lagen, so auch an dieser Kapelle.
In der Kapelle befindet sich seit etwa 1894 der letzte noch erhaltene Seitenaltar der barocken Einrichtung aus der Kirche St. Peter und Paul mit der Hl. Barbara aus dem 17. Jahrhundert. Beim Bombenangriff auf Ratingen am 22. März 1945 wurde die Kapelle erheblich beschädigt, so dass man um ihren Fortbestand bangte. 1950 wurde durch die Gräflich Speesche Verwaltung und dem Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen die Kapelle wieder hergestellt. Im Jahr 1972 wurde sie erneut saniert. 1986 war die Kapelle wieder in einem sanierungsbedürftigen Zustand, so dass sich die Ratinger Jonges ihrer annahmen. Seitdem kümmern sie sich um dieses barocke Kleinod.