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Neues vom Dicken Turm
Stolz können die Ratinger Jonges berichten, dass die Sanierungsarbeiten am „Dicken Turm“ ganz entgegen der Planungen viel früher als erwartet beendet werden können.
Fast zwei Jahre schwirrte das Projekt „Dicker Turm“ in den Köpfen der „Ratinger Jonges“, bis das Thema auf der Jahreshauptversammlung 2006 als Tagesordnungspunkt zur Debatte stand. Trotz kontroverser Diskussionen sprach sich die Mitgliedschaft mit überwältigender Mehrheit dafür aus, den „Dicken Turm“ mit einer Höhe von 13 Metern und mit seinen 3,50 Meter dicken Mauern zu restaurieren. In Abstimmung mit der Stadt wurde die Nutzung und die Vorgehensweise der Sanierungsarbeiten abgesprochen. In drei Bauabschnitten sollten die Arbeiten durchgeführt werden.
Am 17. März 2007 wurde mit einem Turmfest der offizielle Beginn der Bauarbeiten eingeläutet. Zuerst wurde der Turm vom Bewuchs befreit, dann erfolgten die Verlegungen der Anschlußleitungen. Durch das Aufsetzen eines flach geneigten Daches mit Glaspyramide wurde das Innere des Turms trockengelegt. Bereits am 23. Mai 2007 konnte der Verein mit einem Richtfest den ersten Bauabschnitt beenden. Nach Beendigung der Rohbauphase stellten die Jonges am 18. und 27. Oktober 2007 der Öffentlichkeit den „Dicken Turm“ vor.
Je nach Trockenphasen wurde zügig mit dem Innenausbau begonnen. Die Schießscharten wurden mit Fenstern versehen. Eine Projektklasse des Adam-Josef-Cüppers-Kollegs fertigte Gitterfenster an, die als zusätzlicher Schutz vor Vögeln eingebaut wurden. Ein Mauerdurchbruch, der zukünftig als Notausstieg gedacht ist, wurde durch ein Fenster abgedichtet und brachte zusätzliches Licht in das obere Geschoß.
Eine Fußbodenheizung wurde im mittleren und oberen Bereich verlegt. In der mittleren Ebene wurden Bodenfliesen verlegt und in der oberen sollen Eichendielen zur Ausführung kommen. Der Einbau von Panzerglasplatten zwischen den einzelnen Ebenen mit zum Teil künstlichem sowie natürlichem Licht wird die Attraktivität der Räume besonders hervorheben. Hier hat der Besucher die Möglichkeit, von dem künstlich erhellten Eiskeller und dem Mittelgeschoss bis zu dem mit natürlichen Licht versehenen Obergeschoss den „Dicken Turm“ von innen zu bestaunen. Der Einbau von Trennwänden im oberen Bereich soll zukünftig eine kleine Küchenzeile, einen Büroraum sowie die Sanitärzelle abgrenzen. Die Gedenktafel im Eiskeller wird durch einen Restaurator überarbeitet, so daß zukünftig alles im neuen Glanz erscheinen wird.
Ein offenes Denkmal bei Stadtbesichtigungen, ein Archiv und die Geschäftsstelle der Jonges sind dann fertig. Das Vorstandsmitglied, Klaus Hamacher, der die Arbeiten betreut und geleitet hat, wird sich dann wohl zufrieden zurücklehnen können. Selbst für ihn, den Fachmann, war es eine Baustelle mit vielen Unbekannten. Das Ergebnis aber läßt sich sehen. Wohl nie während seiner fast 600-jährigen Geschichte war der „Dicke Turm“ in so einem hervorragenden Zustand wie heute. Aber die Arbeiten hatten auch ihren Preis. Hier gebührt den vielen Spendern sowie den Mitgliedern mit ihren Eigenleistungen ein besonderer Dank. Durch sie wurde die Sanierung des historischen Bauwerkes erst möglich.
Am 6. Juni 2008 werden die Ratinger Jonges das Ergebnis ihrer Bemühungen mit einem Turmfest der Öffentlichkeit präsentieren.