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Aachen – Auf den Spuren eines großen Kaisers
15.11.2026
Dass man Aachen sogleich mit Kaiser Karl den Großen in Verbindung bringt, dürfe wohl allen klar sein. Dass sich aber Aachen als staatlich anerkannte Kurstadt eigentlich Bad Aachen nennen dürfte, wissen vermutlich nur diejenigen, die das Zentrum schon mal besucht und am klassizistische Pavillon Elisenbrunnen den Geruch vernommen haben, der mit dem 53-grädigen schwefelhaltigen Mineralwasser der Kaiserquelle aus den 2 Trinkbrunnen fließt. Dieser Pavillon war auch der Startpunkt der 1 1/2-stündigen Führung durch die Altstadt für die 57 Teilnehmer, aufgeteilt auf 3 Gruppen.
Nur wenige Schritte weiter erfolgte der erste Stopp vor dem Klenkes-Denkmal, dass an die Zeit erinnert, in der Kinderarbeit noch selbstverständlich war und die Kinder in den Tuchfabriken die notwenigen Nadeln mit den Klenkes – dem kleinen Finger – sortierten. Tatsächlich hat sich dieser „Fingerzeig“ aber bis heute als Grußzeichen der Aachener erhalten. Dass die Stadt schon von den Römern gegründet wurde, kann man an einem Mauerrest erkennen, der vor Jahren bei einem Neubau entdeckt und in einem Glaskasten ausgestellt wurde.
Berühmt ist Aachen aber nicht nur wegen des Doms und der Kaiserpfalz, sondern auch wegen der leckeren Printen, die wir bei der Printenbäckerei Klein probieren durften. Auf dem weiteren Rundgang gab es immer wieder Gründe für einen unterhaltsamen Zwischenstopp, bei dem den Teilnehmern von den beiden Stadtführerinnen bzw. dem Stadtführer so manche Döneskes aus der Geschichte der Stadt erzählt wurden, aber auch der Ursprung der diversen historischen Plätze, Denkmäler (z.B., dass vom Hühnerdieb) und Gebäude erklärt wurde. Vor dem Dom endete dann unsere Führung und die Freizeit begann, die jeder nach seinem Gusto – für eine Pause in einem Restaurant oder Café oder vielleicht auch fürs Shopping beim Printenbäcker – nutzen konnte. Dass es bei unserem Rundgang zwischenzeitlich mal kurz leicht geregnet hatte, störte keinen und tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Anschließend startete die zweite Führungs-/Besichtigungsrunde, zuerst durch die Schatzkammer des Doms und anschließend im Dom (jeweils 45 Min.).
Die bekanntesten Objekte in der Schatzkammer dürften wohl die Reliquienbehälter sein, wie die Karlsbüste und das Armreliquiar mit Teilen der Gebeine Karls des Großen, der übrigens für die damalige Zeit mit über 1,8 Metern wirklich sehr groß gewesen sein muss. Dass Karl am Abend seines Todes in dem hier ebenfalls ausgestellten antik-römischen Marmorsarkophag bestattet wurde, wäre laut Info unseres Führers aber nicht eindeutig belegt, obwohl er den Sarkophag aber selbst aus Rom nach Aachen bringen ließ. Einen weiteren Informationsstopp gab es vor dem beindruckenden Krönungsmantel aus Seidenstoff, womit auch der Führungsteil durch die Schatzkammer endete.
Die Fortsetzung der Führung erfolgte dann im Dom St. Marien zu Aachen, der aus mehreren Teilbauten besteht. Der wohl bekannteste Teil ist die über 1200 Jahre alte, von einer Kuppel gekrönte Pfalzkirche, - ein Oktogon - die Karl der Große auf den Resten römischer Bäder gründete und den Mittelpunkt des Doms bildet. Hier wurde uns die Geschichte der Pfalz und des Doms erklärt, bevor es weiter in die Chorhalle ging, in der im vorderen Teil der Marienschrein steht, der der Aufbewahrung der vier großen Berührungsreliquien aufbewahrt sind: die Windeln und das Lendentuch Jesu, das Kleid Mariens und das Enthauptungstuch Johannes’ des Täufers, die alle sieben Jahre den Pilgern im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt gezeigt werden. Hier befindet sich auch der ebenfalls mit sehenswerten Goldschmiedearbeiten geschmückte Karlsschrein, in dem die restlichen Gebeine seit seiner Umbettung/Überführung aufgehoben sind. Leider nicht mehr so gut erhalten sind die Wandmalerei in der Chorhalle.
Zum Abschluss der Führung ging es noch in den oberen Umgang der Pfalzkapelle, um den dort stehenden Karlsthron aufzusuchen, der aber zu Zeiten Karls des Großen noch nicht existierte, dafür aber später 30 deutsche Könige nach ihrer Salbung und Krönung am Hauptaltar diesen Thron besteigen durften.
Damit endete auch unser Aufenthalt im Zentrum Aachens, womit aber unser Ausflug hierhin noch nicht beendet war, denn es ging mit dem Bus noch einige Kilometer weiter zum Lindt Werksverkauf, wo in einer riesigen Halle das ganze Sortiment an Schokolade, Trüffeln und vor allem zu dieser Zeit der nahen Weihnachtszeit geschuldet auch entsprechende süße Nikolaus und Weihnachtsartikel zu Kauf verleiteten. Und wer wollte, konnte seinen Kaufrausch auch gleich beim gegenüberliegenden Bahlsen Outlet fortsetzen, bevor es dann endgültig wieder nach Ratingen zurückging. Und dass wir während unseres Aufenthalts hier Glück mit dem Wetter hatten, durften wir sogleich nach der Abfahrt erleben, da nun der Himmel seine Tore öffnete und daher der Regen in Strömen auf die Landschaft niederprasselte.
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